Schilddrüse: kleines Organ mit großer Wirkung

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Wo liegt die Schilddrüse?

Wo liegt die Schilddrüse? Wie groß ist sie und auf welche Organe hat sie Einfluss?

Obwohl sie so winzig klein ist, hat sie so einen unglaublichen Einfluss auf unser Wohlbefinden: unsere Schilddrüse. Aber wo liegt die Schilddrüse eigentlich? Wie groß ist sie? Was ist eine normale Größe und was macht die Schilddrüse krank?

Schilddrüse – Wie groß ist sie?

Du hast vielleicht schon viel über die Schilddrüse gehört, aber wusstest du, dass sie die größte Hormondrüse in deinem Körper ist?

Eine gesunde Schilddrüse umfasst ein Volumen von circa 20 ml. Bei Frauen werden Größen bis zu 18 ml als normal angesehen und bei Männern von bis zu 25 ml. Du kannst sie dir also in etwa so groß wie eine Walnuss vorstellen:

Schilddrüse wie groß ist sie?

Ist die Schilddrüse vergrößert, so kann das auf eine Struma, Knoten oder andere krankhafte Veränderung hindeuten. Bei einem Volumen von kleiner als 10 ml kann eine Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto Thyreoiditis vorliegen.

Die Schilddrüse eines Neugeborenen wiegt circa 2-3 g, die eines Erwachsenen 18 – 60 g. Sie ist circa 9 cm breit und 4 cm hoch.

Schilddrüße – normale Größe

Bei Frauen kann sich die Größe der Schilddrüse auch im Zusammenhang mit den weiblichen Hormonen verändern:

  • Die Schilddrüse ist in der 2. Zyklushälfte größer als in der 1. Zyklushälfte¹
  • Frauen, die die Antibabypille nehmen haben durchschnittlich eine kleinere Schilddrüse²
  • Frauen, die schwanger sind, haben durchschnittlich eine größere Schilddrüse³

Wo liegt die Schilddrüse?

Der Sitz deiner größten Hormondrüse ist im Hals. Die Schilddrüse liegt dabei unterhalb deines Kehlkopfes und vor deiner Luftröhre. Sie besteht aus zwei seitlichen Lappen und einem Verbindungsstück, das man auch Isthmus glandularis nennt, sozusagen eine Brücke, die die beiden Lappen miteinander verbindet. Auf Latein wird die Schilddrüse auch Glandula thyreoidea oder Glandula thyroidea genannt. Auf folgendem Bild siehst du wo die Schilddrüse liegt:

Wo liegt die Schilddrüse?

Die Zellen der Schilddrüse ordnen sich in kleinen Bläschen an, die man auch Thyreozyten nennt. Das sind Drüsenzellen, die deine Schilddrüsenhormone produzieren. Im Inneren des Organs werden die Hormone in einer zähen Flüssigkeit eingelagert, dem Kolloid:

Schilddrüse – Thyreozyten (Drüsenzellen)

Du kannst dir die Form deiner Schilddrüse auch wie ein Schmetterling vorstellen mit zwei wunderschönen gleichmäßigen, aber auch zerbrechlichen Flügeln. So zart wie ein Schmetterling, so zart ist auch deine Schilddrüse. Schon bei geringem Stress von außen (fehlende Nährstoffe, Stress auf der Arbeit, fehlende Sonne) kann sie ihre Struktur und ihre Größe verändern.

Schilddrüse – schmetterlingsförmig

Auf der Hinterseite der Schilddrüse befinden sich die Nebenschilddrüse (Glandulae parathyreoideae). Diese besteht aus 3-4 kleinen Knöpfchen und hat mit der eigentlichen Funktion der Schilddrüse wenig zu tun.

Warum ist die Schilddrüse so wichtig?

Die Schilddrüse gilt nicht umsonst als der Schrittmacher unseres Körpers. Zum einen speichert sie Jod. Zum anderen produziert sie die wichtigen Hormone Thyroxin und Trijodthyronin. Sie sind Voraussetzung für eine normale Funktion zahlreicher Organsysteme. Diese Hormone erhöhen den Grundumsatz und sind am Energieverbrauch des Körpers beteiligt. Die Schilddrüse selbst wird von dem Thyroidea- stimulierenden Hormon (TSH) gesteuert, welches in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) reguliert wird.

Die Schilddrüse gehört zu den endokrinen Drüsen. Das heißt, dass sie ihre Hormone direkt an das Blut abgibt. Dies ist wichtig, weil die Hormone, einmal ausgeschüttet, schnell zum Ziel kommen sollen.

Auf welche Organe hat die Schilddrüse Einfluss?

Die Schilddrüse arbeitet nicht eigenständig, sondern ist selbst von der korrekten Funktion der Hypophyse und dem Hypothalamus abhängig. Hieran wird deutlich, wie komplex der menschliche Stoffwechsel ist. Die Schilddrüse funktioniert also nur dann richtig, wenn auch die anderen hormonbildenden Organe gesund arbeiten.

Die von der Schilddrüse ausgeschütteten Hormone wirken insbesondere auf das Herz und das Kreislaufsystem. Auch die Gesundheit des Bindegewebes kann von der Schilddrüsenfunktion abhängen. Darüber hinaus steuert die Schilddrüse die Aktivität von:

  • Darmfunktion und -motorik
  • Schweiß- und Talgdrüsen
  • Zellen des Nervensystems & Gehirns
  • Fettverbrennung
  • Muskelaktivität
  • Haarwachstum
  • Weibliche Geschlechtsorgane
  • Nebennieren

Schilddrüsenhormone sind von Geburt an wichtig. Sie wirken beispielsweise mit den Wachstumshormonen Somatotropin und IGF-1, einem insulinähnlichen Wachstumsfaktor, zusammen. Wenn die Schilddrüse nicht von Anfang an korrekt arbeitet, können Kinder unter starken Einschränkungen der Nervenentwicklung leiden. Daher gehört die gezielte Untersuchung der Schilddrüsenfunktion seit 1978 zu den Routineuntersuchungen bei Neugeborenen. Die Hormone lassen sich entsprechend im Blut nachweisen.

Hormone agieren als Botenstoffe im Körper. Das bedeutet, dass die Organsysteme durch die Ausschüttung miteinander kommunizieren. Diese sogenannte Organsprache wirkt sich in ihrem Wechselspiel auch auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit aus. Das walnussgroße Organ entscheidet darüber, ob wir uns fit oder schlapp fühlen.

Wie werden Schilddrüsenhormone gebildet?

Unsere Schilddrüse ist darauf angewiesen, dass wir ausreichende Mengen an Nährstoffen wie z.B. Jod mit der Nahrung aufnehmen. Der Vorgang der Hormonproduktion wird auch Hormonsynthese genannt. Dabei wird Jod mit Hilfe verschiedener Proteine und Enzyme mehrmals verstoffwechselt und umgewandelt. Am Ende entstehen so Tyrosinverbindungen, die zwei bekanntesten sind Thyroxin und Triiodthyronin. Sie können sich frei durch die Schilddrüsenzellmembrane bewegen und gelangen letztlich in den Blutkreislauf.

Was reguliert die Schilddrüse?

Die Schilddrüse ist ein lebensnotwendiges Organ. Sie ist an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Ihre Arbeit ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene wichtig. Zu den relevantesten Funktionen gehören:

  • Regulation von Körperwärme und Energieverbrauch
  • Kontrolle des Sauerstoffverbrauchs
  • Regulation des Blutdrucks und der Herzfrequenz
  • Beschleunigung des Abbaus von Cholesterin
  • Wachstum der Knochensubstanz
  • uvm.

Schilddrüsenhormone haben auch einen Einfluss auf die Erweiterung von Blutgefäßen. Sie sind darüber hinaus an der Verstoffwechselung von Zucker und Fetten beteiligt. Auf diese Weise wirken ihre Hormone in fast allen Organen des Körpers.

Die Schilddrüsenhormone Triiodthyronin und Tetraiodthyronin (Thyroxin) werden mit den Bezeichnungen T3 und T4 abgekürzt. Die Iodverbindungen docken über Rezeptoren an den Zielzellen an. Einige Zellen können T4 in T3 umwandeln. Die relevanten Rezeptoren finden sich in den Zellkernen und den Mitochondrien. Mitochondrien gelten als die Kraftwerke unseres Körpers, was die Bedeutung der Schilddrüse für den Energiestoffwechsel unterstreicht.

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Was macht die Schilddrüse krank?

Die Schilddrüse hat die Aufgabe, die Funktion anderer Organe zu steuern. Dabei wird sie wiederum selbst von bestimmten Drüsen in ihrer Arbeit reguliert. Fehlfunktionen dieses besonderen Organs gehören zu den häufigsten Hormonstörungen. Bei Störungen der Schilddrüsenfunktion kommt es entsprechend zu einer Über- oder Unterfunktion verschiedener Organsysteme. Man unterscheidet in erster Linie angeborene und erworbene Schilddrüsenkrankheiten.

Wenn die Nebenschilddrüsen nicht richtig arbeiten, ist davon insbesondere der Calciumhaushalt betroffen. Bei einer Unterfunktion kommt es zu einem Mangel, der Hypokalzämie genannt wird.

Als Schilddrüsenerkrankungen werden im Allgemeinen Krankheiten bezeichnet, die die Schilddrüse bzw. ihre Hormone betreffen. Für Erkrankungen der Schilddrüse wird häufig ein Jodmangel verantwortlich gemacht, doch reicht eine Einnahme an Jod oft nicht alleine aus um die Ursache hinter der Schilddrüsenstörung aufzulösen. Einer von vielen Faktoren sind z.B. hormonelle Umstellungen, etwa in der Pubertät, Schwangerschaft, Absetzen der Anti-Baby-Pille oder in den Wechseljahren, auch in Verbindung mit Krankheiten wie Hashimoto-Thyreoiditis.

Deine Schilddrüse ist, obwohl sie nur so klein ist wie eine Walnuss, die größte Hormondrüse in deinem Körper und hat auf fast alle deine Organe einen enormen Einfluss. Sie entscheidet, ob du voller Energie bist oder ständig müde, ob dein Stoffwechsel auf Hochtouren läuft oder du unter Gewichtsproblemen leidest. Eine Vergrößerung oder Verkleinerung der Schilddrüse deutet daraufhin, dass dein Schmetterling aus der Balance gekommen ist.

Du willst mehr über die Ursachen erfahren, warum deine Schilddrüse aus der Balance gekommen ist und nicht mehr genug Hormone produziert? Dann schau dir jetzt unbedingt folgenden Artikel an: Schilddrüsenunterfunktion: Warum Deine Schilddrüse aufgehört hat Hormone zu produzieren

Verwendete Studien:

¹Hegedüs, L. et al.(1986): Evidence of cyclic alterations of thyroid size during the menstural cycle in healthy women. Am J Obstet Gynecol 155, pp: 142 – 145.

²Knudsen, N. et al.(2002): Low goitre prevalence among users of oral contraceptives in a population sample of 3712 Women. Clin Endoc 57, pp: 71 – 76.

³Fister, P. et al. (2009): Thyroid volume changes during pregnancy and after delivery in an iodine-sufficient Republic of Slovenia. Our J Obstes Gynecologist Report Biol, 145(1), pp: 45-48.

Hannah Hauser_Ernährung

Hey,

ich bin Hannah

Als studierte Ernährungswissenschaftlerin helfe ich Frauen, die aufgrund ihrer Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto unter ständiger Müdigkeit, Zyklusproblemen, Haarausfall, ständigem Frieren oder überflüssigen Pfunden leiden, sich endlich wieder wohl in ihrem Körper zu fühlen.

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