Haarausfall bei Frauen: Was sind Ursachen und warum helfen Shampoos & Hausmittel nicht weiter?

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Schilddrüsentabletten

Fast jede Frau träumt von vollen Haaren. Aber für viele Frauen mit Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto entwickelt sich das Thema Haare zu einem Albtraum. Sie leiden unter Haarausfall oder sie bekommen Haare dort, wo es nicht sein soll (Stichwort: Damenbart). Was das mit der Schilddrüse zu tun hat und was du tun kannst, erfährst du hier.

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Vor allem Frauen mit Schilddrüsenunterfunktion leiden an Haarausfall oder einem verminderten Wachstum. Was gibt es nicht alles an Produkten, um das Haarwachstum zu verbessern oder den Haarausfall zu stoppen. “Anti-Haarausfall-Shampoo”, “Plantur 21” oder “Rezilin Haarkur”. Häufig helfen diese Produkte leider nicht wirklich langfristig weiter, weil sie nicht an der Ursache des Haarausfalls ansetzen.

Lasst uns zu Beginn einmal einen Blick auf die unterschiedlichen Ursachen von Haarausfall schauen, denn ja – hier gibt es Unterschiede.

Alopezie, Geheimratsecken, kreisrunder Haarausfall und Co.

Haarausfall gilt als typisches Symptom bei einer Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto Thyreoiditis, kann jedoch auch bei Schilddrüsenüberfunktion auftreten.

Bei Frauen kommt es im Lebensverlauf oft zu hormonellen Schwankungen – dies kann das Haarwachstum beeinflussen. Ich erinnere mich da an eine Klientin, die während ihrer Schwangerschaft eine total volle Haarpracht hatte. Aber nachdem sie abgestillt hatte, fielen ihr so viele Haare aus und sie war sehr betroffen. Das zeigt deutlich, wie sehr unsere Hormone hier einen Einfluss haben.

Welche Ursachen gibt es?

Zusammengefasst kann man also sagen, dass es 4 Ursachen gibt:

  1. Hormonell-erblich (durch die Veranlagung ergibt sich Haarausfall, manchmal sogar unabhängig vom Alter)
  2. Hormonelle Veränderungen (bei Schwangerschaft oder Menopause kommt es zu Hormonschwankungen, aber auch bei PCOS oder Schilddrüsenerkrankungen)
  3. Infektionen und Erkrankungen (Der Körper versucht, Energie zu sparen oder nimmt weniger Nährstoffe auf, die Haare werden brüchig und fallen aus)
  4. Nährstoffmangel (dies kann u.a. durch die Antibaby-Pille ausgelöst werden)

Welche Arten von Haarausfall gibt es?

Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall, denn dieser tritt in unterschiedlichen Formen auf.

Erblicher Haarausfall (androgenetische Alopezie)

  • ist die häufigste Ursache von Haarausfall
  • diese Form kann in jedem Alter auftreten und nicht nur in den Wechseljahren
  • die Annahme ist hier, dass die Haarwurzeln wahrscheinlich empfindlich auf männliche Sexualhormone (Androgene) reagieren
  • wenn also die Androgene, wie z. B. Testosteron, erhöht sind und ein Hormonungleichgewicht herrscht, kann das das Haarwachstum beeinflussen
  • ein Hormonungleichgewicht kann auch beim Polyzystischen Ovar Syndrom (PCOS) auftreten (auch hier ist zu viel Testosteron im Körper)
  • wenn die Hormone als Ursache gesehen werden, kann dies auch als hormoneller Haarausfall bezeichnet werden
  • häufig treten hier die sog. Geheimratsecken auf
  • Alopezie bezeichnet hierbei übermäßigen Haarausfall bis hin zur Kahlköpfigkeit

Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)

  • kann ebenfalls in jedem Alter auftreten
  • Ursache ist hier eine Autoimmunkrankheit → dadurch, dass das Immunsystem die Haarwurzeln angreift, werden diese am Wachstum gestört und fallen in Folge dessen aus
  • Alopecia areata universalis bezeichnet hier den kompletten Haarausfall

Diffuser Haarausfall

  • kann viele Ursachen haben
  • hier fallen die Haare gleichmäßig über den ganzen Kopf verteilt aus
  • mögliche Ursachen können hier sein: Schilddrüsenerkrankungen, chronische Erkrankungen oder Mangelernährung (auch hormoneller Haarausfall kann hier die Ursache sein)
  • auch wird der Antibaby-Pille nachgesagt, dass sie diffusen Haarausfall auslösen kann
  • viele Frauen haben nach der Geburt des Kindes diffusen Haarausfall

So viel zu den unterschiedlichen Formen zum Thema Haarausfall. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, dass Haare an Stellen wachsen, an denen sie es eher nicht sollen.

Damenbart (Hirsutismus)

  • häufige Ursache ist hier ein Hormonungleichgewicht
  • viele Frauen mit Damenbart leiden unter dem PCO-Syndrom → das bedeutet, dass zu viele Androgene vorhanden sind
  • das beeinflusst auch den Zyklus, kann Akne auslösen und Übergewicht fördern
  • häufig wird hier als “Behandlung” die Anti-Baby-Pille empfohlen → warum ich dir das nicht empfehlen würde, habe ich dir hier schon einmal zusammengeschrieben
  • es kann auch eine vermehrte Behaarung an Rücken, Brust, Hals oder Kinn auftreten

Neben einem “zu viel” und einem “zu wenig” an Haaren, ist die Qualität auch von großer Wichtigkeit.

Spröde, trockene, brüchige Haare

  • eine häufige Ursache ist hier eine Schilddrüsenunterfunktion (aber auch eine Schilddrüsenüberfunktion kann hier die Ursache sein)
  • die Schilddrüsenhormone T3 und T4 haben einen großen Einfluss auf unser Haarwachstum

Warum das so ist, erkläre ich dir im übernächsten Abschnitt.

Woran erkenne ich Haarausfall überhaupt?

Das kommt ein bisschen darauf an, um welche Form es sich handelt. Allgemein kannst du jedoch auf folgende Punkte achten:

  • Fallen dir viele Haare beim Duschen aus?
  • Wie viele Haare befinden sich in der Bürste?
  • Wie viele Haare liegen nach dem Bürsten neben dir?
  • Wird dein Zopf dünner?
  • Hast du das Gefühl, dass dein Haar lichter wird?

Offiziell ist Haarausfall so definiert: Krankhafter Haarausfall liegt vor, wenn mehr als 100 Haare täglich über eine längeren Zeitraum ausgehen. Es besteht dabei ein deutlicher Unterschied zwischen der Menge der abgestoßenen und nachgewachsenen Haare.

Was hat die Schilddrüse mit dem Haarwachstum zu tun?

Deine Haare brauchen für ein gesundes Wachstum vor allem zwei Sachen:

  1. Nährstoffe⁠ (damit sie wachsen können)
  2. Schilddrüsenaktivität (damit die Nährstoffe an die Haarwurzeln kommen)

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ, das Hormone an das Blut abgibt – sie ist somit eine “endokrine Drüse”.

Die Haare reagieren sehr deutlich auf Hormone, wodurch der Zusammenhang zwischen Haarwachstum und Schilddrüse gleich deutlich wird.

Die Schilddrüse beeinflusst durch ihre Hormone, vor allem T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin), den gesamten Stoffwechsel. Dadurch beeinflusst die Schilddrüse u.a. das Wachstum. Wenn es hier, aufgrund einer Schilddrüsenstörung zu einem Ungleichgewicht kommt, beeinflusst das auch den Stoffwechsel (also die Energieproduktion). Das beeinflusst wiederum auch die haarbildenden Zellen.

Die Schilddrüse sorgt also durch ihre Hormone dafür, dass deine Haarwurzeln mit Blut versorgt werden. Je besser also deine Schilddrüse funktioniert, desto besser wird deine Kopfhaut durchblutet. Dein Blut trägt also mehr Nährstoffe zu den Haarwurzeln, wenn deine Schilddrüse aktiviert ist.

Du fragst dich jetzt vielleicht: woher weiß ich denn, ob meine Haare gut mit Blut versorgt werden? Ein guter Indikator dafür sind deine Hände und Füße. Sind deine Hände und Füße häufig kalt? Dann ist das ein Zeichen dafür, dass sie nicht gut mit Blut versorgt werden. Du kannst dann davon ausgehen, dass auch deine Haarwurzeln schlecht durchblutet werden und die Nährstoffe nicht an die Haarwurzeln bekommen.

Achte also die nächsten Tage einmal darauf: Sind deine Hände und Füße warm oder eher kalt?

Noch dazu kommt, dass Frauen mit Schilddrüsenproblemen häufig vermehrt Entzündungen in ihrem Körper haben (z. B. bei Hashimoto). Durch die Entzündungsprozesse wird das Haarwachstum bzw. der Haarausfall ebenfalls beeinflusst.

Stress beeinflusst auch die Schilddrüsenaktivität und damit Haarwachstum. Das liegt daran, dass Stresshormone, wie z. B. Cortisol ausgeschüttet werden. Diese wirken negativ auf Schilddrüsenhormone, sodass diese weniger ausgeschüttet werden. Auch eine Hyperprolaktinämie (Prolaktin ist ebenfalls ein Stresshormon) kann sich negativ auf die Produktion von Schilddrüsenhormonen auswirken.

Außerdem kann eine Östrogendominanz und damit ein Progesteronmangel sich auf die Aktivität der Schilddrüse auswirken. Also noch einmal Hormone – diesmal aber die weiblichen Geschlechtshormone. Hier ist es wichtig, dass ein Gleichgewicht besteht, sodass die Schilddrüse optimal arbeiten kann.

Bei den Nährstoffen ist es besonders wichtig, dass die Haare ausreichend Vitamine und Mineralstoffe bekommen. Hier ist eine ausgewogene Ernährung sehr wichtig.

Was nicht gegen Haarausfall hilft

Es gibt zahlreiche Produkte gegen Haarausfall. Da wären z. B. Anti-Haarausfall-Shampoos, Haarkuren für mehr Haargesundheit (z. B. Rezilin), Spray gegen Haarausfall… und so weiter. Extensions sind eine weitere, sehr teure Möglichkeit, gegen Haarausfall anzukämpfen.

Das Problem? Diese ganzen Produkte bekämpfen nicht die Ursache. Haarausfall ist ein Symptom – ein Symptom dafür, dass etwas im Körper nicht stimmt (z. B. beim diffusen Haarausfall). Anstatt also nur das Symptom zu bekämpfen, lohnt es sich genauer hinzuschauen und die Ursache zu erkennen und zu behandeln.

Meine Tipps für ein besseres Haarwachstum

Wichtig ist es hier, dass du genau auf deinen Körper hörst: was kann die Ursache für den Haarausfall sein?

Abgesehen davon, kannst du dich und deinen Körper durch folgende Punkte unterstützen, wieder in die volle Energie zu kommen:

  • nimm nährstoffreiche Lebensmittel zu dir, wie z. B. Eier, Mango, Milch, Austern → achte hier auf eine gute Qualität
  • Knochenbrühe → das ist ein Superfood für dich und deine Schilddrüse
  • reduziere deinen Stress → das wirkt sich negativ auf deine Schilddrüse und somit auf dein Haarwachstum aus
  • Me-Time → nimm dir mehr Zeit für dich und für deine Gesundheit

Falls du dich jetzt fragst “Wann wachsen meine Haare denn endlich wieder nach?”, kann ich dich absolut verstehen. Versuche hier mit dir und deinem Körper Geduld zu haben. Wenn du beim Weg der Heilung Unterstützung haben möchtest und den Weg zusammen mit mir gehen möchtest, dann bewirb dich jetzt für einen Platz in meinem Schilddrüsen-Coaching und erfahre, wie du deine Haargesundheit auf natürliche Art und Weise erreichen kannst. Viele unserer Teilnehmerinnen freuen sich schon wenige Wochen nach der Umstellung ihrer Ernährungs- und Alltagsroutinen über viele kleine Babyhaare! 🙌😍💇🏼‍♀️

Verwendete Literatur:

Wolff, H. et al. (2016). The diagnosis and treatment of hair and scalp diseases. Dtsch Arztebl Int 2016; 113:377–86.

Schwichtenberg, U. & Schwichtenberg, B. (2019). Haarausfall — ein kurzer Überblick für die Praxis. MMW – Fortschritte der Medizin 161,60–67.

Lee, S. et al. (2019). Screening of thyroid function and autoantibodies in patients with alopecia areata: A systematic review and meta-analysis. Journal of the American Academy of Dermatology,80(5):1410-1413.e4.

Rauch, L. et al. (2005). Hautveränderungen in der Schwangerschaft. Gynäkologe,38:619–624.

Marghescu, S. & Wolff, H.H. (1982). Haarerkrankungen. In: Untersuchungsverfahren in Dermatologie und Venerologie. J.F. Bergmann-Verlag.

Raab, W. (2012). Diffuser Haarausfall. In: Haarerkrankungen in der dermatologischen Praxis. Springer, Berlin, Heidelberg.

Wolff, H. (2013) Hoffnung bei Haarverlust. hautnah dermatologie **29, 357–364 (2013).

Hannah Hauser_Ernährung

Hey,

ich bin Hannah

Als studierte Ernährungswissenschaftlerin helfe ich Frauen, die aufgrund ihrer Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto unter ständiger Müdigkeit, Zyklusproblemen, Haarausfall, ständigem Frieren oder überflüssigen Pfunden leiden, sich endlich wieder wohl in ihrem Körper zu fühlen.

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