Unregelmäßiger Zyklus oder Periodenschmerzen? Wie eine Schilddrüsenunterfunktion deine Periode beeinflussen kann!

Inhaltsverzeichnis

Periode

Deine Periode bleibt aus oder dein Zyklus dauert sehr lange? Deine Periode kommt unregelmäßig und Du weißt nie genau, wann es soweit ist? Frauen mit Problemen während der Periode werden häufig nicht ernst genommen. “Es ist doch ganz normal, dass Du Schmerzen hast während der Periode” – und ich kann euch sagen: das ist es nicht! Wenn Du Schmerzen während der Periode hast, ist es das Schlimme, dass es in regelmäßigem (oder eben unregelmäßigem) Abstand immer wieder zu den gleichen Schmerzen kommt – Monat für Monat. Viele Frauen haben auch Probleme mit ihrer Periode nachdem sie die Pille abgesetzt haben. Warum das so ist und was Du tun kannst, habe ich hier für dich zusammengefasst!

Doch bevor wir darüber reden, was die Schilddrüse mit der Periode zu tun hat, lass uns vorher nochmal das Thema Periode unter die Lupe nehmen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Was ist überhaupt eine “normale” Periode?

Im Verlauf des weiblichen Zyklus bereitet sich die Schleimhaut der Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Das bedeutet, dass die Schleimhaut der Gebärmutter wächst, um der Eizelle ein gemütliches Bett zu geben und die Eizelle mit Nährstoffen zu versorgen. Dies wird durch unterschiedliche Hormone beeinflusst, wie z. B. von Östrogen und Progesteron.

Wenn sich die Eizelle nicht einnistet, wird die oberste Schleimhautschicht nicht mehr benötigt und sie stirbt ab. Um die Schleimhautschicht loszuwerden, ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter zusammen und entspannen sich wieder (das Gefühl kennst Du vielleicht). So löst sich diese Schicht nach und nach. Doch wohin damit? Das, was bei der Periode/Menstruation ans Tageslicht kommt, ist genau das, wie oben beschrieben – die oberste Schleimhautschicht gemischt mit Blut.

Der gesamte Zyklus dauert im Durchschnitt 28 Tage. Die Periode ist die letzte Phase von dem weiblichen Zyklus und dauert normalerweise 3-7 Tage.

Wenn Du ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt hast, können Unterschiede bei der Dauer der Blutung und dem Zyklus auftreten:

  1. sehr kurzer Zyklus (< 21 Tage)
  2. sehr langer Zyklus (> 35 Tage)
  3. zu lange Blutung (> 7 Tage)

Bei allen drei Formen spricht man von einem sogenannten “anovulatorischen Zyklus”. Das bedeutet, dass sehr wahrscheinlich kein Eisprung stattgefunden hat (man spricht auch von einer “Durchblutung”). Also ja – Du kannst bluten, ohne dass Du einen Eisprung gehabt hast.

Außerdem kann es noch weitere Unterschiede bei den Blutungen geben:

  • Zwischenblutungen / Schmierblutungen (das bedeutet, dass Du eine Blutung hast, obwohl es nicht deine Periode ist)
  • besonders starke Periode (Hypermenorrhoe)
  • besonders schwache Periode (Hypomenorrhoe)
  • ausbleibende Periode (Amenorrhoe) → nicht immer ist eine Schwangerschaft hier die Ursache

Was macht die Schilddrüse überhaupt und was hat sie mit der Periode zu tun?

Die natürliche Aufgabe Deiner Schilddrüse ist die Regulation Deines gesamten Energiestoffwechsels. Sie ist einer der wichtigsten Schaltzentralen in Deinem Körper.

Durch das Ausschütten Deiner Schilddrüsenhormone wird z. B. Dein Blutdruck erhöht und Deine Herzfrequenz gesteigert. Die Hormone wirken auf Deinen Fett-, Zucker- und Bindegewebsstoffwechsel. Allerdings haben die Schilddrüsenhormone auch einen Einfluss auf Deinen Zyklus. Der weibliche Zyklus ist ein sehr sensibles System, das naturgemäß von Hormonkonzentrationen im Blut abhängig ist.

Wenn Du also eine Schilddrüsenunterfunktion, -überfunktion, Hashimoto Thyreoiditis oder eine andere Beeinträchtigung der Schilddrüse hast, lohnt es sich, einen genaueren Blick zu werfen.

Periode_Schilddrüse

Ungleichgewicht im Hormonsystem

Wenn die Periode zu früh oder zu spät eintritt, kann das viele Ursachen haben. Vor allem bei Frauen mit Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto Thyreoiditis gibt es häufig drei Gründe für eine unregelmäßige/”nicht normale” Periode:

Erhöhter Prolaktinspiegel (Hyperprolaktinämie)

  • eine Schilddrüsenunterfunktion führt dazu, dass zu wenig Schilddrüsenhormone (T3 und T4) produziert werden
  • sobald der Körper das merkt, wird vermehrt TSH ausgeschüttet
  • TSH wird von der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet und soll eine verstärkte Hormonproduktion der Schilddrüse bewirken
  • TSH führt allerdings auch dazu, dass vermehrt Prolaktin ausgeschüttet wird
  • Prolaktin reguliert wiederum die Follikel stimulierenden Hormone (FSH und LH), die für die Eireifung und den Eisprung zuständig sind
  • sowohl ein Überschuss als auch ein Mangel an Prolaktin kann die Funktion der Eierstöcke stören und die Periode beeinflussen

Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron

  • Östrogen und Progesteron sind Gegenspieler und ein Ungleichgewicht beeinflusst Deinen gesamten Hormonhaushalt
  • man spricht hier von einer sogenannten “Östrogendominanz
  • dieses Ungleichgewicht der Sexualhormone wirkt sich auf die Funktionsweise der Schilddrüsenhormone aus
  • durch den relativen Östrogenüberschuss wird die Anzahl der Bindungseiweiße erhöht, wodurch die Schilddrüsenhormone stärker gebunden und weniger in den Organen freigesetzt werden
  • durch den Progesteronmangel können die Schilddrüsenhormone nicht richtig wirken
  • dies beeinflusst ebenfalls Deinen Zyklus

Aber auch eine Schilddrüsenüberfunktion kann einen Einfluss auf deine Periode haben. Eine Schilddrüsenüberfunktion wirkt sich besonders auf die sogenannten Androgene aus. Auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann es zu einer Erhöhung der Androgene kommen.

Erhöhte Androgene

  • Androgene sind Hormone, die die Entwicklung und Ausprägung männlicher Geschlechtsmerkmale fördern (also z. B. Testosteron)
  • Es ist ganz normal, dass auch Frauen Testosteron bilden, allerdings sollte dies im Gleichgewicht sein
  • der Vorgang ist sehr komplex: das Hormon “Sexualhormon-Bindende Globulin” ist erhöht und veranlasst dadurch eine erhöhte Umwandlung von Androgenen zu Östrogenen
  • Sprich: aus den erhöhten Androgenen wird erhöhtes Östrogen
  • über noch nicht vollständig erforschte Rückkopplungsprozesse verstärkt ein Zuviel an Androgenen die Ausschüttung von LH und FSH, während ein Überangebot an Östrogenen sich negativ auf das natürliche Gegenspielerhormon Progesteron auswirkt
  • es kann durch die erhöhten Androgene auch zu dem sogenannten PCO-Syndrom (PCOS) kommen → hier treten zusätzlich Symptome wie Damenbart oder Akne auf

Du siehst: unsere Hormone sind nicht zu unterschätzen und es ist so wichtig, dass hier ein Gleichgewicht herrscht. Allerdings ist das Hormonsystem sehr komplex. Viele Frauen machen bei dem Versuch ihre Periode zu normalisieren Fehler, die langfristig alles noch weiter verschlimmern. Auf die häufigsten Fehler möchte ich jetzt einmal eingehen:

Welche 3 typischen Fehler begehen Frauen, wenn sie ihre Periode wieder ins Gleichgewicht bringen wollen?

1) “Seed-Cycling

Einige Frauen wollen mit “Seed-Cycling” ihren Zyklus positiv beeinflussen. Die Idee dahinter ist, dass Nüsse und Samen entzündungshemmend wirken sollen. Das stimmt allerdings nur teilweise.

  • In Nüsse und Samen sind viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren, welche immunsuppressiv wirken.
  • Dies machen sie, indem sie Zellen, welche Entzündungen hervorrufen, unterdrücken.
  • Jedoch braucht der Körper Entzündungen – sie sind eine Art Notfallreaktion z. B. auf Schäden oder Stress.

Deswegen ist es hier wichtig zu unterscheiden: es ist wichtig, dass es gar nicht erst zu Entzündungen kommt (also die Ursache direkt zu bekämpfen). Jedoch kann es fatal sein, wenn Entzündungen nur unterdrückt werden und dem Körper so keine Möglichkeit gegeben wird, zu reagieren.

Außerdem kommt noch dazu, dass Nüsse und Samen

  • teilweise Phytoöstrogene (also pflanzliches Östrogen) beinhalten. Wenn Du sowieso schon eine Östrogendominanz hast, wirkt sich das noch einmal zusätzlich negativ aus.
  • in der Schilddrüse die Produktion der Schilddrüsenhormone hemmen
  • die Umwandlung des inaktiven Schilddrüsenhormons T4 ins aktive Schilddrüsenhormon T3 stören
  • den Transport von Schilddrüsenhormon T3 zu den Zellen und die Rezeptoren an den Zellen blockieren

In folgendem Artikel gehe ich noch mal näher auf die Gefahren und Risiken von “Seed Cycling” ein.

2) Schmerztabletten nehmen ohne nach den Ursachen zu forschen

Was häufig beim Arzt empfohlen wird sind Schmerztabletten. Für die kurzfristige Schmerzlinderung sind diese gut und helfen auch. Ich selbst habe auch lange Zeit unter sehr starken Periodenschmerzen gelitten und war froh, dass es Schmerztabletten gab. Gleichzeitig wusste ich: Ich muss herausfinden, was dahinter steckt, denn die Schmerzen sind ein Hilfeschrei meines Körpers, dass etwas nicht stimmt. Das Problem ist auf Dauer also das leichtfertige Nehmen von Schmerztabletten ohne dass aktiv nach der Ursache geschaut wird und so kommen die Schmerzen Monat für Monat wieder. Auch die Leber muss jede Art von Medikamenten zusätzlich abbauen, sodass die Entgiftungsleistung immer weiter sinkt.

3) Antibaby-Pille gegen Schmerzen

Vor allem beim Frauenarzt wird einem schnell die Antibaby-Pille empfohlen. Sozusagen als “Allheilmittel”. Da Du durch die Antibaby-Pille keinen Eisprung mehr hast, bleiben meist auch die Schmerzen aus. Aber wie bei den Schmerztabletten wird auch hier die Ursache nicht bekämpft. Du hast gar keine Periode mehr, sondern nur eine „Abbruchblutung“. Die Antibaby-Pille kann deinen natürlichen Hormonhaushalt komplett aus dem Gleichgewicht bringen.

Noch dazu kommt, dass die Antibaby-Pille:

  • in deinem Körper zu einem Nährstoffmangel führen kann
  • Schilddrüsenhormone bindet
  • eine Entzündungsreaktion⁠ hervorruft

Du siehst: alle kurzfristigen Lösungen können nicht das langfristige Ziel (Hormongleichgewicht) herstellen.

Wie Du Deine Hormone wieder ins Gleichgewicht bringst und sich Dein Zyklus normalisiert

Zur Behandlung der Symptome ist es wichtig, die Ursache zu ergründen und sie an der Wurzel zu packen. Wichtig ist: Du solltest die deutlichen Warnzeichen von deinem Körper keinesfalls ignorieren!

Ich habe hier kleine Helferlein aufgeführt, die dich auf den Weg in eine Hormonbalance bringen können:

  • iss regelmäßig, sodass dein Blutzucker stabil bleibt und unterstütze damit deine Leber und deine Nebennierenrinde
  • Entgifte überschüssiges Östrogen im Darm (ich habe dir hier ein super Rezept zu einem sehr wirkungsvollen Karottensalat aufgeschrieben)
  • achte darauf, deinem Körper Ruhe zu gönnen und Stress zu reduzieren
  • achte auf eine schilddrüsenfreundliche Ernährung (wie das geht, habe ich dir hier erklärt: https://hannahhauser.de/blog/ernaehrung/schilddruesenunterfunktion-ernaehrung-hashimoto/ )

Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwierig es sein kann, seine Hormone wieder ins Gleichgewicht zu bekommen. Wenn ich Dich dabei unterstützen soll, bewirb Dich jetzt für einen Platz in meinem Schilddrüsen-Coaching und erfahre, wie Du deine Schilddrüsenhormone auf natürliche Art und Weise wieder in Balance bringen kannst und sich dein Zyklus normalisiert. Ich freue mich auf Dich! ❤️

Verwendete Literatur:

IQWiG (2017). Starke Regelblutung. Online-Ratgeber. (abgerufen am 10.03.2021)

Pschyrembel, W. et al. (1991). Praktische Gynäkologie. 5. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin. ISBN:3110037351

Bullmann C., Minnemann T. (2017) Schilddrüse, Fertilität und Schwangerschaft. In: Dimpfl T. et al. (eds) Weiterbildung Gynäkologie und Geburtshilfe. Springer, Berlin, Heidelberg.

Bals-Pratsch, M. et al. (2014). Die Ovarfunktion – Grundlagen: Prolaktin, Androgenhaushalt und Insulinstoffwechsel, Schilddrüse. In: Leidenberger F., Strowitzki T., Ortmann O. (eds) Klinische Endokrinologie für Frauenärzte. Springer, Berlin, Heidelberg.

Klinikum Stuttgart (2021). Zyklusstörungen, Hyperprolaktinämie (erhöhte Werte des milchbildenden Hormons Prolaktin im Blut). Online-Ressource. (abgerufen am 10.03.2021)

Krug, M. (2020). Steroidhormone und Schilddrüse. Erfahrungsheilkunde,69(06):315-319.

Steiner, H.P (2002). Die Schilddrüse aus der Sicht des Reproduktionsmediziners. Journal für Fertilität und Reproduktion,12(1).

Schmidt-Mathiessen, H. et al. (2013). Hyperprolaktinämie – Prolaktinome: Physiologie-Klinik-Therapie. Hrsg.: Ortrun Jürgensen. Springer-Verlag, Heidelberg. ISBN:9783642736094

Spitzweg, C., Reincke, M. (2010). Schilddrüse und BlutdruckInternist 51, 603–610.

Schulte-Uebbing, C. et al. (2013). Hashimoto-Thyreoiditis. Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin,12(01):11-11.

Zieren, H.U. (2018). Bei diesen Symptomen sollten Sie an eine Hyperthyreose denken!. MMW – Fortschritte der Medizin,160:38–42.

Jacobson MH, Howards PP, Darrow LA, Meadows JW, Kesner JS, Spencer JB, Terrell ML, Marcus M. (2018) Thyroid hormones and menstrual cycle function in a longitudinal cohort of premenopausal women. Paediatr Perinat Epidemiol. 2018 May;32(3):225-234. doi: 10.1111/ppe.12462. Epub 2018 Mar 8.

DeutschesGesundheitsPortal (2018) Zusammenhang zwischen PCO-Syndrom und Schilddrüsenerkrankungen bestätigt. (abgerufen am 01.06.2022)

Fallah S. et al. (2009): Effect of contraceptive pill on the selenium and zinc status of healthy subjects. Contraception. 2009; 80(1), pp: 40-43.

Ray Peat (2008) Natural Estrogens. (abgerufen am 01.07.2022)

Hannah Hauser_Ernährung

Hey,

ich bin Hannah

Als studierte Ernährungswissenschaftlerin helfe ich Frauen, die aufgrund ihrer Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto unter ständiger Müdigkeit, Zyklusproblemen, Haarausfall, ständigem Frieren oder überflüssigen Pfunden leiden, sich endlich wieder wohl in ihrem Körper zu fühlen.

Inhaltsverzeichnis

Kostenloses Schilddrüsen-Seminar

Im kostenlosen Schilddrüsen-Seminar erfährst du die 3 Schlüssel für deine Schilddrüsengesundheit.

Schilddrüsen Power Kurs

In meinem exklusiven 90-Tage-Online-Programm erfährst du, wie auch du deine Schilddrüsenhormone natürlich in Balance bringen kannst.